2. Valipac

Am 2. Dezember 2021 hat die Interregionale Verpackungskommission (IVK) Valipac, der Stelle, die für die Bewirtschaftung von Verpackungsabfall industrieller Herkunft zuständig ist, eine erneute Zulassung für 5 Jahre erteilt.

Um die Kreislaufwirtschaft zustande zu bringen, hat die IVK Valipac in Hinblick auf selektive Sammlung, Wiederverwertung in Europa, Vermeidung, Ökomodulation, Kreislaufprinzip, Transparenz und Wiederverwendung von gewerblichen Verpackungsabfällen ehrgeizige Ziele auferlegt.

Im Jahr 2022 erfolgten die ersten Schritte zur Umsetzung der neuen Zulassung.

Musterverträge mit Betreibern und Händlern

Im ersten Halbjahr des Zulassungszeitraums 2022-2026 hat Valipac, wie in der Zulassung vorgesehen, den Vertrag mit den Betreibern gründlich überarbeitet.

Die verstärkte Zusammenarbeit mit Händlern von Verpackungsabfällen erforderte die Aufstellung eines neuen Mustervertrags. Schließlich wurden zwei Musterverträge genehmigt, einer für Händler mit Kunststoffabfällen und einer für Händler mit Papier und Pappe (befristete Genehmigung).

Die kumulierbaren Prämien von Valipac für Betreiber und Händler

Um ein hochwertiges Kunststoffrecycling innerhalb Europas zu erreichen, wurden 2022 für Betreiber und Händler weitere Zulagen eingeführt:

  • eine Prämie für die stoffliche Verwertung innerhalb der Europäische Union (20 EUR/Tonne),
  • eine Prämie für die stoffliche Verwertung in Belgien oder in nächster Nähe (10 EUR/Tonne),
  • eine Prämie für die stoffliche Verwertung bei EuCertPlast-zertifizierten Verwertern (5 EUR/Tonne).

Diese Prämien sind kumulativ und werden Betreibern und Händlern gezahlt, die nachweisen, dass sie Verpackungsabfälle belgischen Ursprungs in der EU haben verwerten lassen.

Dieses neue Prämiensystem gewährleistet eine lückenlose Nachverfolgung der jeweiligen Verwertungsketten. Valipac bleibt somit ein Vorreiter in Europa und hält auch bei der nachgelagerten stofflichen Verwertung weltweit Tuchfühlung.

Aktionspläne zur Vermeidung und Wiederverwendung

Wie in den Zulassungsbedingungen vorgesehen, hat Valipac einen Aktionsplan vorgelegt, der Pilotprojekte vorschlägt und sie mit flankierenden Maßnahmen versieht. Alle Projekte werden zusammen mit den Regionen und den relevanten Sektoren ausgearbeitet.
2022 sind zwei Projekte angelaufen:

  • die getrennte Sammlung und stoffliche Verwertung von PUR-Spraydosen,
  • Recycling von Folie zu Folie.

Ein umfassender Kommunikationsplan unterstützt die weitere Einführung der nach der Auswertung ausgewählten Projekte.

Im Rahmen des Aktionsplans führt Valipac auch Benchmark-Analysen für und in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Branchenverbänden durch.

2.1 Resultate der Kartierung 2021

Im Rahmen der Kartierung erstattet Valipac der IVK Bericht hinsichtlich der Endbestimmungen der Kunststoffströme.

Die Kartierung zeigt die Recyclingkette vom Sammler und Händler bis zum Endverwerter auf. Insgesamt konnten 63 Kilotonnen der Kette für Kunststoffverpackungsabfälle aus der Recyclingkette vollständig aufgezeigt werden. Dieser Abfall wird in Europa, Asien oder der Türkei recycelt. Die Gesamtmenge stieg 2021 um 6.700 Tonnen auf 63.176 Tonnen. Der Anstieg im Vergleich zu 2020 entfällt auf Europa (+ 2.900 Tonnen) und Asien (+ 4.500 Tonnen), während die Türkei leicht an Bedeutung verlor (- 830 Tonnen).

Diese Mengen repräsentieren 99 % des gesamten industriellen Kunststoffverpackungsabfalls, der von Betreibern, die mit Valipac unter Vertrag stehen, dem Recycling zugeführt werden. Valipac ist somit auf dem guten Weg, die in der neuen Zulassung auferlegte 100%ige Rückverfolgbarkeit zu erreichen.

Auf der Grundlage von Verträgen mit 17 Kunststoffhändlern hat Valipac 2021 und 2022 in der Türkei und Asien 35 Audits durchgeführt. Valipac und die IVK werten die Ergebnisse gemeinsam aus und arbeiten die künftige Auditstrategie aus.

2.2 Gesamtüberblick über die Verortung der Endverwertung

Die nachstehenden Zahlen wurden von der zugelassenen Stelle Valipac bereitgestellt. Die Zahlen für Kunststoff sind der Kartierung entnommen und darum besonders zuverlässig. Die Detailkartierung wird künftig auf weitere Materialien ausgeweitet.